Erika Friedmann untersuchte 1982 die Überlebenschancen von Herzinfarktpatienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus.
Alle hatten laut Auskunft der Ärzte dieselben Heilungschancen. 92 von 14 Patienten starben schon im darauffolgenden Jahr. Friedmann ging von der Vermutung aus, dass soziale Bindungen, besonders die Anzahl und Intensität sozialer Kontakte zu anderen Menschen, einen wichtigen Einfluss auf die Gesundung ausüben müssten. Sie sammelte Informationen über das häusliche Leben, die Familie, Zahl der Kinder, etc. Beiläufig erkundigte sie sich auch, ob sie ein Haustier haben. 12 Monate lang wurde der Krankheitsverlauf der Patienten verfolgt. Die Daten der verstorbenen Patienten wurden mit den überlebenden Patienten verglichen. Beim Ergebnis wurde ersichtlich, dass die Patienten, die mit Tieren lebten, signifikant bessere Überlebenschancen bzw. Chancen, gesund zu werden als Patienten ohne Haustier, hatten.
Eine Erklärung hierfür fanden Katcher, Lynch und Friedmann im Zuge zahlreicher Experimente, in denen sie den Effekt von Tieren auf den menschlichen Organismus systematisch überprüften. Sie interessierten sich für die Kriterien Kreislauf und Blutdruck. Die Ergebnisse wurden in zahlreichen Schriften dokumentiert. Kinder aus der Nachbarschaft wurden eingeladen, etwas laut vorzulesen. Die Aufgabe wurde als belastend erlebt und sie zeigten typische Stress-Symptome, wie eine Steigerung des Blutdrucks, sowie eine erhöhte Herzfrequenz. Als sich zu den Kindern ein Hund dazugesellte, entspannte sich die Situation: Der Blutdruck zeigte deutlich niedrigere Werte. Katcher und Lynch kamen zu dem Ergebnis, dass ein Hund ein Gefühl von „Sicherheit und Vertrautheit“ vermittelt.
Physiologische Reaktionen durch Tierkontakte wurden auch bei einer Reihe von stereotypen Veränderungen im Gesicht der Menschen beobachtet: Das Gesicht wird entspannter, die Muskelspannung lässt nach, das Lächeln wird entspannter, die Stimme weicher und höher, etc.
Diese Veränderungen in Mimik und Sprache wurden vom englischen Veterinärmediziner R.D. Ryder genannt. Tiere tragen zur Beruhigung bei – sie sind Natur und erlauben uns, Natur zu sein (vgl. Greiffenhagen/ Buck-Werner 2009, S. 32-34).